Glasfasernetzen gehört die Zukunft – auch Kupfer und Vectoring machen Breitbandanschlüsse möglich

Für kurzfristig flächendeckende Breitbandanschlüsse mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde ist das vorhandene Kupfernetz mittels Vectoring aufzurüsten, um dieses Ziel in angemessener Zeit zu erreichen.

Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, lässt sich nach Auffassung des Ingenieurverbandes IfKom – Ingenieure für Kommunikation e. V. auf der Zeitachse auflösen: Wird ein langfristiges Breitbandziel definiert, beispielsweise 1 Gigabit pro Sekunde für jeden Haushalt und jede Arbeitsstätte, kommt man mit der derzeitigen Technologie an einem flächendeckenden Glasfaseranschluss nicht vorbei. Sollen kurzfristig flächendeckend Breitbandanschlüsse mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen, können übergangsweise auch vorhandene Kupfernetze mittels Vectoring aufgerüstet werden, um dieses Ziel in angemessener Zeit zu erreichen.

Der Ingenieurverband weist darauf hin, dass die Diskussion um die technische Umsetzung nur eine Dimension der Lösung des Breitbandproblems darstellt. Die anderen Themen sind Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und vor allem die Geschäftsmodelle der Netzbetreiber in dem zum Teil regulierten Wettbewerbsumfeld. Im Zuge einer solchen Regulierungsverfügung hatte die Bundesnetzagentur im letzten Jahr einen wettbewerbskonformen Ausbau von Vectoring auch im Nahbereich geregelt, um das Ziel einer flächendeckenden Verfügbarkeit von mindestens 50 Mbit/s bis 2018 zu erreichen. Davon profitiert in vielen Regionen die Deutschen Telekom, muss jedoch den Wettbewerbern ein adäquates Produkt zur Verfügung stellen, damit diese ihre eigenen Netzanschlüsse vermarkten können. Die IfKom e. V. sehen diese Entscheidung der Bundesnetzagentur als sinnvoll für den beschleunigten Ausbau von Breitbandanschlüssen an.

Die Herausforderung für die Marktteilnehmer, die Regulierungsbehörde und den Gesetzgeber besteht darin, zügig zu einer leistungsfähigen Infrastruktur zu gelangen und dabei die Investitionsmaßnahmen, Fördergelder und Rahmenbedingungen auf dieses Ziel hin optimal auszurichten. So helfen Investitionen in das Kupfernetz zwar den angeschlossenen Kunden, zeitnah einen leistungsfähigeren Breitbandanschluss zu erhalten, fehlen dann jedoch für den Glasfaserausbau. Allerdings ist die derzeitige Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen in Vectoring-Gebieten noch gering.

Der flächendeckende Glasfaserausbau ist aber auch erforderlich, um das Mobilfunknetz nach dem neuen Standard 5G zu etablieren. Denn mit diesem, insbesondere für das Internet der Dinge notwendigen Netz, sind engmaschige Funkstationen und hohe Kapazitäten verbunden. 5G benötigt neue Frequenzbänder mit immens viel Spektrum. Diese Kapazitäten müssen durch das Netz transportiert werden können.

Die IfKom begrüßen daher die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung, durch das DigiNetz-Gesetz und das Förderprogramm für Gewerbegebiete den Glasfaserausbau zu forcieren. Angesichts der Wirtschaftlichkeitslücke in ländlichen Regionen sollten die bisherigen Förderprogramme jedoch weiter aufgestockt werden. Das von der Bundesregierung für 2018 definierte Ziel einer Bandbreite von 50 Mbit/s wird inzwischen auch von ihr als Etappenziel bezeichnet. Ein langfristiges Ziel von mindestens 1 Gigabit pro Sekunde, wie es auch andere Verbände fordern, gehört daher nach Meinung der IfKom unbedingt in die Fortschreibung der Digitalen Agenda für die nächste Legislaturperiode! Die Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen ist zudem ein wichtiger Standortfaktor für die Ansiedlung von Unternehmen, aber auch für deren Verbleib in ländlichen Gebieten. Ein Förderprogramm und die weitere Überprüfung und Anpassung der Rahmenbedingungen sind daher für die nächste Wahlperiode unabdingbar.

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